Nicht ohne und nicht mit Weibern
Herxheim: Theater-AG des Schulzentrums gefällt mit "Lysistrata"
Mit Aristophanes "Lysistrata", einem der ältesten Theaterstücke überhaupt, gefiel die Theater-AG des Pamina-Schulzentrums. Inszeniert wurde das Stück (nach Neuübersetzung von Erich Fried) und Regie von Ben Hergl vom Chawwerusch-Theater. Hergl leitet schon seit drei Jahren die Theater-AG der Schule.
"Erst machen wir sie scharf und dann machen wir nicht mit." Dies ist die Strategie von "Lysistrata" und den Frauen des antiken Griechenland, um dem nun schon seit 20 Jahren andauernden pelleponesischen Krieg ein Ende zu setzen.
Liebe als Lohn, Liebe als Druckmittel - die "Friedensfrauen" der Antike: sie drohen, sie fluchen, sie beleidigen, sie schlagen auch zu. Es ist ihr Kampf gegen die Kriegslüsternheit der Männer. Strategie und Taktik statt Gefühl und Pathos werden zum wichtigsten Mittel der Frauen, um ihr Ziel zu erreichen.
Es sei der ausdrückliche Wunsch der Gruppe gewesen, mal "was Altes" zu spielen. Dass dieses "Alte" aber auch heute noch immer oder auch wieder Aktualität hat, zeigt sich gerade bei diesem Thema. In der AG spielen zur Zeit ausschließlich Mädchen, was der Inszenierung eine ganz eigene Dynamik und Qualität brachte.
Schon zu Beginn verhieß das düster und karg dargestellte Bühnenbild mit seinen schwarzen Kulissenvorhängen und seinem Holzturm im Zentrum den Zuschauern keine leichte Kost. Die in schwarz (Männer) und weiß (Frauen) gekleideten Akteurinnen ließen keinen Zweifel aufkommen: Die Sache ist ernst.
Mit Maskenspiel und rituellen Kampfszenen entstanden eindrückliche Bilder auf der Bühne. Und doch, mit ihrer unverkrampften Spielweise gelang diesen 14- bis 17-jährigen Mädchen, ihrer Botschaft eine gehörige Portion Komik beizumischen. Vorgetäuschte Schwangerschaften und fadenscheinige Ausreden bedurften enormer Diplomatie und Autorität ihrer Chefin Lysistrata.
Die Männer sollten sehen: Wir führen keine Kampf gegen sie, wir nutzen lediglich ihre sinnliche Gier für unsere Sache. Dass die Frauen sich damit selbst schädigten, dass sie sich die Liebe der Männer vorenthielten, war denn auch die "Achillesferse" des ganzen Unternehmens.
Die Frauen um Lysistrata, sie hofften nicht auf Besinnung und Einsicht. Sie waren weit entfernt vom pazifistischen Ur-Traum, so wie ihn die Hippies der 60er träumten: Nicht ein missionarisches "make love, not war" war ihr Motto, sondern ein erpresserisches "war or love".
Dass die Männer noch zur Einsicht kamen, resultierte aus der Erkenntnis: "Es geht nicht ohne und auch nicht mit den Weibern".
Zum Schluss gab es langhaltenden Applaus vom Publikum für die jungen Schauspielerinnen. Unter der Regie von Ben Hergl spielten Sophie Malthaner, Sarah Stibig, Maite Tritschler, Fanny Müller, Judith Siebel, Kristina Lang, Katharina Schneider, Friederike Kunz, Claudia Dietherich, Maren Lang, Claudia Lehmann. (amu)
Herxheim: Theater-AG des Schulzentrums gefällt mit "Lysistrata"
Mit Aristophanes "Lysistrata", einem der ältesten Theaterstücke überhaupt, gefiel die Theater-AG des Pamina-Schulzentrums. Inszeniert wurde das Stück (nach Neuübersetzung von Erich Fried) und Regie von Ben Hergl vom Chawwerusch-Theater. Hergl leitet schon seit drei Jahren die Theater-AG der Schule.
"Erst machen wir sie scharf und dann machen wir nicht mit." Dies ist die Strategie von "Lysistrata" und den Frauen des antiken Griechenland, um dem nun schon seit 20 Jahren andauernden pelleponesischen Krieg ein Ende zu setzen.
Liebe als Lohn, Liebe als Druckmittel - die "Friedensfrauen" der Antike: sie drohen, sie fluchen, sie beleidigen, sie schlagen auch zu. Es ist ihr Kampf gegen die Kriegslüsternheit der Männer. Strategie und Taktik statt Gefühl und Pathos werden zum wichtigsten Mittel der Frauen, um ihr Ziel zu erreichen.
Es sei der ausdrückliche Wunsch der Gruppe gewesen, mal "was Altes" zu spielen. Dass dieses "Alte" aber auch heute noch immer oder auch wieder Aktualität hat, zeigt sich gerade bei diesem Thema. In der AG spielen zur Zeit ausschließlich Mädchen, was der Inszenierung eine ganz eigene Dynamik und Qualität brachte.
Schon zu Beginn verhieß das düster und karg dargestellte Bühnenbild mit seinen schwarzen Kulissenvorhängen und seinem Holzturm im Zentrum den Zuschauern keine leichte Kost. Die in schwarz (Männer) und weiß (Frauen) gekleideten Akteurinnen ließen keinen Zweifel aufkommen: Die Sache ist ernst.
Mit Maskenspiel und rituellen Kampfszenen entstanden eindrückliche Bilder auf der Bühne. Und doch, mit ihrer unverkrampften Spielweise gelang diesen 14- bis 17-jährigen Mädchen, ihrer Botschaft eine gehörige Portion Komik beizumischen. Vorgetäuschte Schwangerschaften und fadenscheinige Ausreden bedurften enormer Diplomatie und Autorität ihrer Chefin Lysistrata.
Die Männer sollten sehen: Wir führen keine Kampf gegen sie, wir nutzen lediglich ihre sinnliche Gier für unsere Sache. Dass die Frauen sich damit selbst schädigten, dass sie sich die Liebe der Männer vorenthielten, war denn auch die "Achillesferse" des ganzen Unternehmens.
Die Frauen um Lysistrata, sie hofften nicht auf Besinnung und Einsicht. Sie waren weit entfernt vom pazifistischen Ur-Traum, so wie ihn die Hippies der 60er träumten: Nicht ein missionarisches "make love, not war" war ihr Motto, sondern ein erpresserisches "war or love".
Dass die Männer noch zur Einsicht kamen, resultierte aus der Erkenntnis: "Es geht nicht ohne und auch nicht mit den Weibern".
Zum Schluss gab es langhaltenden Applaus vom Publikum für die jungen Schauspielerinnen. Unter der Regie von Ben Hergl spielten Sophie Malthaner, Sarah Stibig, Maite Tritschler, Fanny Müller, Judith Siebel, Kristina Lang, Katharina Schneider, Friederike Kunz, Claudia Dietherich, Maren Lang, Claudia Lehmann. (amu)